Temperatur und Feuchte

Tipps für die Vermeidung von Schimmel in Wohnungen

1. Richtige Temperaturen

Aus energetischen und gesundheitlichen Gründen werden im Wohnbereich 21°, in der Küche 20°C und im Bad 22°C empfohlen. Für das Schlafzimmer wird18°C, nachts 14-16°C empfohlen. Generelle Empfehlungen sind allerdings schwierig, wichtig ist, dass die relative Luftefeuchte 45-55 % im Normalfall nicht übersteigt. Bei Abwesenheit Heizung nie ganz abstellen. Innentüren zwischen unterschiedlich beheizten Räumen sollten Tag und Nacht geschlossen bleiben. Durch offene Türen in kalte Zimmer eindringende feuchte warme Luft kann an den kälteren Aussenwänden kondensieren. Schimmel ist die Folge.

2. Richtig lüften

Nur kurz aber intensiv, d.h. wenige Minuten lüften (Stoss- und Querlüften). Bei jedem Wetter, auch bei Regen lüften. Kalte Außenluft ist in der Regel trockener als die warme Zimmerluft. Je kühler die Zimmertemperatur, je kälter es draussen ist, je dichter die Fenster sind, desto öfter muß gelüftet werden. Daselbe gilt, wenn viel Feuchtigkeit in die Räume eingetragen wird (Menschen, Pflanzen, Wäsche, Duschen, Kochen, etc.) Fenster in Kippstellung verschwenden vor allem Energie. Ideal ist ein Minergiehaus mit Zwangsbelüftung.

3. Öfters aber nicht zuviel lüften

Morgens einmal kompletten Luftwechsel durchführen, insbesondere in Räumen mit viel Feuchtigkeitseintrag (Schlafzimmer, Dusche). Die Zimmer, in denen sich Personen aufgehalten haben am Vormittag und Nachmittag nochmals lüften. Abends wieder einen kompletten Luftwechsel inklusive Schlafzimmer vornehmen. Bei Abwesenheit (Berufstätigkeit) am Tage reicht es, morgens und abends zu lüften. Beim Kochen, Waschen und Bügeln den betreffenden Raum möglichst geschlossenen halten und öfters nach aussen lüften.

4. Spezielle Randbedingungen beachten

Möbel (Schrankwand etc.) mit einigen Zentimeter Abstand zu Boden und Wand aufstellen (Umlüftung). Lassen Sie Ihre Wohnung einmal von einem Experten auf die kritischen Oberflächentemperaturen prüfen (wir haben dafür ein spezielles Gerät). Er kann Ihnen die notwendigen Hinweise entsprechend Ihrer speziellen Wohnsituation geben.

Technische Grundlagen: Taupunktkurve


Man gewinnt die Taupunktkurve aus den experimentell ermittelten Dampfdruckwerten durch Umrechnung des Druckes in Dichtewerte mit Hilfe des universellen Gasgesetzes.

Die Sättigungsfeuchte wird aus dem Dampfdruck berechnet:Dampfdruck bei 20 °C: p20 = 23,4 hPa (Meßwert) Molvolumen bei 0 °C und 1013 hPa: Vmol = 22,4l (Naturkonstante) Gasgleichung: pJ ·VJ = n·R·T (R » 8,3 J/mol·K; n: Molzahl) Für n = 1 Þ VJ = R·T/pJ bzw. VJ = 8,3·293/23,4·10² m³ = 1,04 m³.

Die Molmasse von 18 g Wasserdampf nimmt daher einen Raum von 1,04 m³ ein. Dies entspricht 17,3 g/m³.

Beispiel:

In einem Wohnraum wird bei 20°C wird eine relative Feuchte von 43,5 % gemessen. Es befinden sich also 0,435 · 17.3 g/m³ = 7.5 g/m³ Wasserdampf in der Luft.
An einer Aussenwand beträgt die innere Oberflächentemperatur infolge ungenügender Isolation nur 10°. Die Sättigungsfeuchte beträgt dann 9.2 g/m³. Die zulässige Grenze wird nicht erreicht, d.h. es entsteht kein Kondensat. Steigt die Luftfeuchtigkeit in gleichen Raum durch die Inbetriebnahme eines Luftbefeuchters oder durch das Aufhängen von Wäsche auf 60% beträgt die relative Feuchte im Raum 0.6 x 17.3 g/m³ = 10.4 g/m³. Damit ist sie höher als die Sättigungsfeuchte, die zulässige Grenze ist überschritten, es entsteht Kondensat an der Wandoberfläche.


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